Geboren am 6. September 1814 als Sohn des Paul Modestus Schücking und der Catharina Schücking geb. Busch in Meppen. Bruder des Alfred Schücking. Er verlebte seine Jugend auf Schloß Clemenswerth, wo die Familie 1815 eine Dienstwohnung bezogen hatte. Seit 1829 Besuch des Gymnasiums Paulinum in Münster. Nach dem Tod seiner Mutter (1831) Umzug nach Osnabrück. 1833 Gymnasialabschluß. Beginn des Jurastudiums in München, das er in Heidelberg und Göttingen fortsetzte. 1837 Rückkehr nach Münster. Da es ihm durch seine hannoverische Staatsangehörigkeit nicht möglich war, an einem preußischen Obergericht sein juristisches Examen abzulegen, schlug er sich als Privatlehrer und mit schriftstellerischer Arbeit (Mitarbeit u.a. an Gutzkows Telegraph für Deutschland und am Westphälischen Merkur) notdürftig durch. Mehrere Versuche Annette von Droste-Hülshoffs, ihm in den Jahren 1839 bis 1841 eine gesicherte Anstellung zu verschaffen, scheiterten. Durch Vermittlung der Droste im Winter 1841/1842 Tätigkeit als Bibliothekar bei ihrem Schwager Joseph von Laßberg auf der Meersburg am Bodensee. Durch Vermittlung Ferdinand Freiligraths, mit dem Schücking seit 1839 befreundet war und für den er 1841 das Malerische und romantische Westphalen zum Abschluß brachte, im Frühjahr 1842 Übernahme einer Hofmeisterstelle beim Fürsten Wrede in Ellingen (Bayern) und später in Mondsee bei Salzburg. Von Mondsee aus, wo Schücking unter Isolation und der für ihn ungeeigneten Stellung litt, verlobte er sich mit seiner späteren Braut Luise Schücking geb. von Gall, ohne dieser zuvor begegnet zu sein. Nach seiner Heirat 1843 zweijährige Redaktionstätigkeit bei der Cottaschen Augsburger Allgemeinen Zeitung. Von 1845 bis 1852 Leitung des Feuilletons der Kölnischen Zeitung (1846-1848 unterbrochen von journalistischer Tätigkeit in Ostende, Paris, Rom und Neapel. 1852 Entlassung. Er zog sich hierauf als freier Literat mit seiner Familie auf das von ihm erworbene Familiengut in Sassendorf bei Warendorf zurück. 1864 Dr. phil. h.c. in Gießen. Später verlegte er, unter beständiger Finanznot und Vereinsamung (insbesondere nach dem Tod seiner Frau) leidend, 1857 seinen Wohnsitz vorübergehend nach Münster und seit 1874 im Winter nach Italien. Er starb am 31. August 1883 in Bad Pyrmont.
Schücking verfügte über weitreichende Kontakte zu Personen des Literaturbetriebs, u.a. zu Ludwig Bauer, Georg von Cotta, Franz Dingelstedt, Emanuel Geibel, Hermann Hauff, Heinrich Heine, Carl Gutzkow, Justinus Kerner, Wolfgang Menzel und Wilhelm Smets. Mit der 17 Jahre älteren Droste verband ihn seit etwa 1839 eine nahe Freundschaft. Von Ende 1839 bis Herbst 1841 besuchte er sie regelmäßig im Rüschhaus. Mit Arbeiten an gemeinsamen Projekten fand die Droste – und hier wurde Schückings Einfluß wegweisend – Anschluß an die Literatur der Zeit. Seine inspirierende Macht und Bedeutung als kritischer Förderer hat sie ihm später wiederholt bescheinigt. Nach 1842 entfremdete sich die Beziehung zusehends. Als Rezensent, Biograph und Editor trug Schücking maßgeblich zur Verbreitung ihres Werks bei. So vermittelte er die 1844er Gedichtausgabe der Droste beim Cotta-Verlag und den Druck der Judenbuche im Cottaschen Morgenblatt. Die Droste wiederum half Schücking bei seinen Projekten, insbesondere beim Malerischen und romantischen Westphalen, dem sie Balladen und landschaftliche Prosaskizzen beisteuerte. Sie bescheinigte Schücking ein bedeutendes kritisches, jedoch nur mäßiges literarisches Talent.
Weitere Informationen zu Leben und Werk Levin Schückings im Westfälischen Autorenlexikon